Von einem großen Ereignis kündete die Festbeflaggung in Halsbach: Gemeinde und Pfarrei haben am Sonntag zum Neujahrsempfang geladen. Es war ein Termin zum Danke sagen an die vielen „guten Geister“ vor und hinter den Kulissen, die sich das ganze Jahr über mit ihren großen oder kleinen Diensten ehrenamtlich in die Gemeinschaft einbringen. Und ein Ehrenbürger wurde ernannt: Martin Winklbauer.
Bürgermeister Poschner informierte die Gäste, dass der Gemeinderat in seiner Dezember-Sitzung beschlossen hat, Martin Winklbauer zum Ehrenbürger von Halsbach zu ernennen. Der Neujahrsempfang sei dafür ein würdiger und idealer Rahmen. In aller Feierlichkeit überreichte er dem neuen Ehrenbürger eine riesige, kunstvoll kalligraphisch gestaltete eingerahmte Urkunde. Martin Winklbauer freute sich sehr über diese große Ehre, die ihm zuteil wurde. Sichtlich berührt sagte er, dass nur im Zusammenspiel der Kräfte eine fruchtbare Arbeit möglich sei und verglich es mit einem starken Baum, der einen gesunden Boden brauche.
Die Laudatio für den neuen Ehrenbürger hielt Winklbauers langjähriger Wegbegleiter Simon Maier aus Trinkberg. Er blickte einige Jahrzehnte zurück, an die gemeinsame Zeit der Katholischen Landjugend und später an das Landvolk und bezeichnete diese Zeit als die Brutstätte für einen faszinierenden Geist der Gemeinsamkeit. Es war eine Zeit des Aufbruchs, frischer Wind wehte durch die Kirchentüren und durch die Gesellschaft. Die Begeisterung am Gemeinsinn habe charismatische Persönlichkeiten entwickelt, unter anderem einen Martin Winklbauer.
Der Laudator sprach über Winklbauers jahrzehntelange Theatergeschichte, über die Waldbühne beim Spielhof und erinnerte unter anderem an das Historienspiel „Das Schwarze Jahr“, an „Das Vermächtnis des Franz Jägerstätter“ ein Drama im Wahnsinn des Nationalsozialismus oder an die „Passion“, ein monumentales Bühnenwerk mit theologischem Tiefgang, das seinesgleichen suche. „Ja, lieber Martin, du warst und bist auf allerlei Wegen unterwegs und hattest Begegnungen mit ganz besonderen Menschen der Zeitgeschichte“.
Dann gebe es noch den engagierten Bürger Winklbauer in den Gremien im Lauf der Zeit, Gemeinderat, Kreis- und Diözesanrat und als Pfarrgemeinderatsvorsitzender. Der Martin sei einer, der nicht nach dem Mund redet, der zu seiner Überzeugung steht und nie behauptet, die Wahrheit gepachtet zu haben.
Winklbauer sei ein großer charismatischer Architekt einer Werte-Dorfgemeinschaft. Seine Achtsamkeit, dass keiner zurück bleibt, sei ein Glücksfall für Halsbach. Der Laudator dankte auch Winklbauers Ehefrau Johanna und seinen fünf Kindern, dass „ihr dem Martin diesen Freiraum ermöglicht habt“. Am Ende gratulierte Simon Maier Winklbauer und dem Gemeinderat zur Ernennungs-Entscheidung. Von den Anwesenden gab es Stehapplaus für den frischgebackenen Ehrenbürger.
(ANA 19.1.2023 Rosi Spielhofer)