Mit einer Pfarrversammlung hat die katholische Kirchengemeinde St. Pius nach dem Sonntagsgottesdienst ihre Mitglieder über aktuelle Entwicklungen informiert. Über 60 Katholiken versammelten sich dazu im Bürgerzentrum Burgkirchen.
Die von der Katholischen Landjugend zu diesem Frühschoppen angebotenen Wurst- und Käsebrotzeiten boten der Versammlung einen gemütlichen Rahmen.
Finanzen der Pfarrei & Projekte der Kirchenverwaltung
Nach einführenden Worten von Pfarradministrator Pater Witold referierte Kirchenpfleger Johann Fischer über die Finanzen der Pfarrei sowie Projekte der Kirchenverwaltung. Diese ist als Finanzverwaltung der Pfarrei zuständig für Bau- und Renovierungsarbeiten sowie für alle finanziellen Angelegenheiten.
Insgesamt bewegte sich das Finanzvolumen der Pfarrgemeinde im vergangenen Jahr in einer Größenordnung von 100.000 Euro. Hiervon stammen über 40 Prozent aus dem Zuschusstopf der Diözese. Das bedeutet, dass über 40.000 Euro aus dem Kirchensteuertopf in die Pfarrgemeinde zurückgeflossen sind.
Auf der Ausgabenseite schlagen vor allem Unterhaltskosten für Gebäude und Personalkosten zu Buche. Auch die nicht gedeckten Kosten für den Friedhof müssen von der Pfarrei getragen werden. Eingehende Spendengelder aus Sammlungen wurden in einer Größenordnung von gut 10.000 Euro zweckentsprechend weitergeleitet.
Insgesamt bleibt der Pfarrei nach Fischers Worten kaum Spielraum für wichtige Investitionen. So kann sie sich die eigentlich notwendige Restaurierung der Kirchenorgel, die über 200.000 Euro kosten würde, nicht leisten.
Repariert werden muss aber schon aus sicherheitsrechtlichen Gründen die Friedhofsmauer beim Haupteingang der Johanneskirche. Hierfür werden etwa 50.000 Euro zu berappen sein.
Im vergangenen Jahr musste die Elektroverteilung mit Stromzählern in der Piuskirche komplett erneuert werden. Die Kosten hierfür belaufen sich auf etwa 20.000 Euro.
Aufgrund der angespannten finanziellen Lage ist die Pfarrei auf viele ehrenamtliche Helfer angewiesen. Viele Hände halfen und helfen unentgeltlich mit, wenn es anzupacken gilt. Dieses Engagement lobte Kirchenpfleger Johann Fischer und sprach in Ermangelung anderer Möglichkeiten des Dankes allen Helfern ein „Vergelt’s Gott“ aus.
Tätigkeit des Pfarrgemeinderats - vielfältiges Leben in der Pfarrei
Nach der Kirchenverwaltung informierte Pfarrgemeinderatsvorsitzende Christine Pfeiffer über die vielfältige Tätigkeit des Pfarrgemeinderats. Seit ihrer Wahl im vergangenen Jahr haben die Pfarrgemeinderäte verschiedene Ausschüsse gebildet, die sich um ein lebendiges Leben in der Pfarrei bemühen.
Der von Walter Frank geleitete Sachausschuss „Integration Lebensstrahl“ kümmert sich darum, dass Arbeitsfelder, die in der Pfarrei zu kurz zu kommen drohen, beackert und verschiedene Gruppierungen unterstützt und Randgruppen besser in das Pfarrleben einbezogen werden.
Um Integration geht es auch beim Sachausschuss „junge Kirche“, den Marcus Drzimalla leitet. Dass sich junge Menschen in der Kirche beheimatet fühlen, das ist ein Ziel der Ausschussarbeit. Hierzu wurden verschiedene kindgerechte Gottesdienste durchgeführt, die neuen Schwung in den kirchlichen Alltag gebracht haben. Angefangen mit einem Gottesdienst zum Martinstag im vergangenen Oktober, über eine Kleinkindermette am Weihnachten und eine kindgerechte Karfreitagsliturgiefeier bis hin zu einer Familienmaiandacht hat der Ausschuss Akzente gesetzt.
Um die Veranstaltungen der Pfarrei kümmern sich nach dem gesundheitsbedingten Rückzug von Bernhard Drzimalla, der das Pfarrfest seit vielen Jahren koordiniert hat, Klaus Huber und Martin Knöbl. Letzterer ist vor allem für die kirchlichen Veranstaltungen wie zuletzt die Fronleichnamsprozession zuständig.
Die Tradition der Jubilarehrungen führen die Verantwortlichen der Sachausschüsse „Seniorenarbeit“, Heinrich Birndorfer, und „Gratulationen und Ehrungen“, Johann Moll, gemeinsam mit den kirchlichen Vereinen durch. In diesem Rahmen werden Pfarreimitglieder mit runden Geburtstagen besucht und geehrt. Geehrt wurden in diesem Jahr auch die ehrenamtlichen Helfer in der Pfarrei mit einem Frühschoppen.
Der Pfarrverband wird durch regen Austausch der Pfarrgemeinderatsvorsitzenden zusammengehalten. Diese treffen sich in einem meist monatlichen „Pfarrverbandsratsch“ zur Koordination von gemeinsamen Themenschwerpunkten. Als nächstes steht hier die Pfarrverbandsbergmesse an, die am 8. Juli als ökumenischer Gottesdienst zusammen mit der evangelischen Kirchengemeinde und Burgkirchner Alpenvereinssektion am 8. Juli auf dem Margarethenberg durchgeführt wird.
Um die Eine-Welt-Arbeit kümmert sich Pfarrgemeinderatsmitglied Martin Rasch, der auch den Anstoß dazu gegeben hat, dass die Gemeinde Burgkirchen a.d.Alz den Titel „Fair-Trade-Gemeinde“ erhalten und bestätigt bekommen hat.
Martin Rasch betreut auch die Homepage der Pfarrei, die kürzlich völlig neu aufgesetzt wurde. Er lud die Anwesenden dazu ein, sich selbst ein Bild von der Homepage zu machen und sich dort über die Arbeit der Pfarrei zu informieren. Zusammen mit dem Verantwortlichen des Ausschusses „Öffentlichkeitsarbeit“ Markus Remmelberger und Jugendausschussmitglied Julia Schaffartzik kümmert er sich um Präsenz und Aktualität auf verschiedenen Internetportalen und ist auch Koordinator der Erwachsenenbildungsarbeit.
Pastoralteam - Diakon Thomas Zauner neu dabei
Unterstützt wird die Pfarrgemeinderatsarbeit durch das Pastoralteam. Neu hinzugekommen ist nach dem Ausscheiden von Diakon Otwin Marzini Diakon Thomas Zauner. Dieser wird sich, wie er selbst bei seiner Vorstellung darlegte, vor allem um Taufen, Hochzeiten und Beerdigungen annehmen. Er wird aber auch die Kommunionvorbereitung übernehmen und die Pfarrgemeinderäte bei ihren verschiedenen Aktivitäten unterstützen. Thomas Zauner ist seit Juni im Pfarrverband tätig. Er wohnt zwar in Altötting, kann aber in kurzer Zeit in Burgkirchen sein. Was er außer den geschilderten Aufgaben konkret noch übernehmen wird, muss sich im Laufe der Zeit zeigen. Er bat die neugierigen Besucher der Pfarrversammlung um die übliche 100-Tage-Orientierungszeit.
Anregungen & Rückmeldungen aus der Pfarrei
Was bewegt die Pfarrangehörigen, was sollte stärker beachte werden?
Franz Eckl regte eine Beteiligung der Asylbewerber in den Pfarrfestgottesdienst an. Er sprach sich dafür aus, dass hier ansässige fremdländische Pfarreiangehörige ihre Fürbitten in der Landessprache aussprechen und diese dann übersetzt gemeinsam im Fürbittgebet Einklang finden sollten.
Wolfgang Böhm regte an, größeres Augenmerk auf die musikalische Gestaltung der Gottesdienste zu legen und Musikgruppen zu engagieren. Tatsächlich gestaltet sich die Rekrutierung von Singgruppen aufgrund personeller Defizite immer schwieriger.
Theresia Göppinger berichtete davon, dass andernorts bei Taufen die Täuflinge von Mitgliedern des Pfarrgemeinderates als neue Mitglieder der Pfarrfamilie begrüßt und mit einem kleinen Geschenk bedacht werden. Sie sieht das als gute Möglichkeit, junge Familien in das Pfarrleben zu integrieren.
Hinsichtlich der anstehenden Renovierungsarbeiten auf dem Friedhof äußerte Josef Deser seine Sorge, bestehende Gräber aufgeben zu müssen. Dies konnte Kirchenpfleger Johann Fischer ausschließen. Rudolf Krause wies auf die notwendige Fensterreinigung in der Johanneskirche hin.
Abschließend ermutigte Pfarradministrator Pater Witold Kuman die Pfarrangehörigen im Rückblick auf die Umbrüche hinter dem „eisernen Vorhang“ in der Vergangenheit damit, dass auch in der jetzigen Zeit, in der viele der Kirche den Rücken kehren und Kirche nicht mehr populär sei, durch ein glaubwürdiges Auftreten der christlich orientierten Pfarrangehörigen wieder Zeiten kommen können, die die Zukunft der Kirche sichern können. Diese Zukunft der Kirche beginnt zu aller erst hier vor Ort vor der eigenen Haustüre und zeigt sich im Beitrag jedes Pfarrangehörigen im eigenen Handeln. Dieses christlich orientierte Handeln wollen die Pfarrgemeinderäte und die Mitglieder der Kirchenverwaltung auch in der kommenden Zeit in ihrer Arbeit zeigen und damit das in sie in der Wahl berufene Vertrauen erfüllen.
Text: Klaus Huber; Foto: Pfarrei