Kirche Margarethenberg
Margarethenberg ist eine Kirche des Pfarrverbandes Burgkirchen a. d. Alz und Halsbach im Dekanat Altötting des Bistums Passau.
Die Kirche von Margarethenberg ist eine ehemalige Wallfahrtskirche zu den 14 Hl. Nothelfern.
Geschichte seit dem Mittelalter
Im Mittelalter war der Margarethenberg Sitz adeliger Herren. Der alte Name für Margarethenberg war „Cidelar, Zilarn, Zeidlarn oder Zeidlarnberg“. Die erste urkundliche Erwähnung von Margarethenberg findet sich in einer in das Jahr 1181 zu setzenden undatierten Klosterurkunde von Raitenhaslach. Kurzinhalt der Urkunde: „Vogt Friedrich von Perg vom Mühlviertel in Oberösterreich schenkt dem Kloster Raitenhaslach die Kapelle zu Cidelar und verkauft ihm auch den Berg, auf dem die Kapelle steht, um 70 Talente und ein Pferd“. 1196 erteilte Erzbischof Adalbert von Salzburg den Mönchen in Raitenhaslach das Recht zur Abhaltung von Gottesdiensten in der Kapelle zu Cidelar. Ab 1607 sind in den Matrikelbüchern sämtliche Priester aufgezeichnet. Ab dieser Zeit waren die Klosterherren stets Pfarrvikare von Margarethenberg und bewohnten dabei teilweise das 1628 vom Kloster erbaute Herrenhaus auf dem Margarethenberg. Die Säkularisation des Klosters Raitenhaslach 1803 machte dieser segensreichen Tätigkeit ein Ende.
Im Jahr 1403 begann der Raitenhaslacher Abt Johann II. Stempfer mit einem neuen Kirchenbau, von dem heute noch der mächtige Turm und die Langhausmauern erhalten sind. 1406 wurde die Kirche mitsamt dem erneuerten Friedhof von Bischof Albert von Salona eingeweiht. Dieses in der Zeit der hohen Gotik errichtete Gotteshaus war eine dreischiffige Hallenkirche. Es ist anzunehmen, dass der berühmte Meister Hans von Burghausen der Baumeister der Kirche war.
14-Nothelfer-Verehrung
Wann die Kultwelle der 14-Nothelfer-Verehrung den„Zeidlarnberg“ erreichte, wissen wir nicht. Im Jahr 1621 wurde die Bruderschaft der 14 Nothelfer erstmals schriftlich erwähnt. Seit der Gründung sind bis zu 15.000 Mitglieder in den noch vorhandenen Bruderschaftsbüchern eingeschrieben.
In zwei Mirakelbüchern wird von über 100 Gebetserhörungen berichtet. Das Hauptfest der Bruderschaft am zweiten Sonntag nach Peter und Paul wurde immer sehr groß gefeiert und dauerte drei Tage. Beim 375jährigen Jubiläum der Bruderschaft im Jahr 1996 konnte die Bruderschaft in der Pfarrei Margarethenberg wieder belebt werden.
Erweiterung der Kirche
1734 wurde der Chorraum erweitert, 1740 der Hochaltar errichtet. In den Jahren von 1751 bis 1753 ließ Abt Robert Pendtner die dreischiffige Hallenkirche in eine Wandpfeilerkirche umbauen und im Innern vollkommen im Stil des Rokoko erneuern. Der Architekt des Umbaus war der Trostberger Gerichtsmaurermeister und Klosterbaumeister von Raitenhaslach Franz Alois Mayr.
Den Stuck, die Fresken wie auch das Gemälde Maria Himmelfahrt am Hochaltar schuf der berühmte Maler Johann Baptist Zimmermann. Der Innenraum der Kirche, reich geschmückt mit Stuckornamenten und Fresken, reicht mit seiner Pracht und Schönheit weit über die Maße einer Landkirche hinaus. Thema des geistlichen Programms dieser Kirche, das in Bildern und Figuren dargestellt wird, ist die zisterzienserische Verherrlichung Mariens in Verbindung mit der Wallfahrt zu den 14 Nothelfern.
Patrozinium und Pfarrei
Das Patrozinium der Kirche war bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts Maria Himmelfahrt. Dann wurde St. Margareta als Patronin gefeiert, was schließlich zum Wechsel des Ortsnamens von „Unserer Lieben Frau auf dem Berg Zeidlarn“ zu Margarethenberg führte. Die Ursache des Patroziniumwechsels dürfte in der wachsenden Bedeutung der Wallfahrt zu den heiligen 14 Nothelfern zu finden sein. Seit 1959 ist wieder das Fest Maria Himmelfahrt der Patroziniumstag.
1807 wurde Margarethenberg zur Pfarrei erhoben, 1812 wurde die Pfarrei aufgelöst und Margarethenberg wurde Filiale der Pfarrei Halsbach. 1866 wurde Margarethenberg zur Expositur ernannt und 1912 wieder zur Pfarrei erhoben. Im Jahr 1980 endete die Reihe der Margarethenberger Pfarrherren. Ab September 1980 bis September 1983 wurde die Pfarrei Margarethenberg von Burgkirchen aus betreut. Von 1983 bis 2009 bestand der Pfarrverband mit der Pfarrei Halsbach. Ab 2009 bis heute wird die Pfarrei Margarethenberg im Pfarrverband mit Burgkirchen und Halsbach betreut.
Quelle/Verfasser: Maria Pfefferseder, Ortsheimatpflegerin